Vom November 2017 bis März 2018 hat die WHO in den 70 Ländern, die Daten zur Verfügung stellen, bis zu 650.000 Todesfälle durch Influenza registriert1. In Deutschland war es die tödlichste Saison seit 30 Jahren, in Australien seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Medien berichteten über Trumps Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels, bulgarische EU-Ratspräsidentschaft, türkische Offensive in Syrien sowie über das Wetter. An der Grippepandemie gab es kaum Interesse.

Im ersten Monat, Januar 2020, hat das Time-Magazin das Thema Coronavirus in den Printmedien in 41.358 Artikeln, davon 18.800 Schlagzeilen gezählt. Während der Ebola-Epidemie zwei Jahre zuvor waren es 1.788 Artikel und 682 Schlagzeilen. Seitdem hat das Coronavirus fast alle anderen Themen verdrängt. Die wichtigsten Nachrichten waren jeden Tag die Zahl der Neuinfektionen, die Zahl der Covidtoten und die Lockdowns. Medizinisch würde mich die Epidemie kaum ansprechen. Offensichtliche Manipulationen im globalen Ausmaß schon.

Je schlimmer, desto besser

Die ersten Informationen über 27 Fälle einer neuen Form der Lungenentzündung in Wuhan City gab China am 30. Dezember 2019 bekannt. Der erste Bericht erschien in den Medien am 11. Januar 2020. Inzwischen wurden Fälle in Thailand, Japan und Südkorea gemeldet, 20. Januar in den USA, 24. Januar in Frankreich, 28. Januar in Deutschland. Am 23. Januar verhängte China in Wuhan Lockdown, dem WHO nach eine beispiellose Maßnahme in der Geschichte des Gesundheitswesens, und weitete sie innerhalb von Stunden auf 15 weitere Städte mit einer Gesamtbevölkerung von 57 Millionen aus. Bis Ende März hatten die Lockdowns 116 weitere Länder eingeführt, bis Ende des Jahres noch weitere 29.

Die erste Frage, die einem in den Sinn kommt: Was verursachte eine so beispiellose globale Panikreaktion zu einer Zeit, als die Zahl der Infizierten weltweit in die Zehntausende ging? Neil Fergusons Studie, die 250.000 Todesfälle in Großbritannien und 1,2 Millionen2 in den Vereinigten Staaten (andere bis zu 100 Millionen) vorhersagt, wird oft als Warnsignal zitiert. Aber selbst wenn wir ihre Glaubwürdigkeit3 ignorieren, ist sie vom 16. März, und zu diesem Zeitpunkt wurden bereits in 26 Staaten Lockdowns ausgerufen. Basierend auf welchen Informationen?

Die zweite Frage, die sich stellt, ist – ebenfalls global – der Inhalt und die Art der Berichterstattung. Die Zahlen der Neuinfektionen und Covidtoten wurden für eineinhalb Jahre zur ersten täglichen Medieninformation.

Es ist ausgeschlossen, dass die Journalisten die Falschheit dieser Zahlen selbst nicht erkannt hätten, dennoch kolportieren sie sie täglich weiter. Zur Erklärung: Entlang einer Strasse finden Sie mehrere Pilze. Am nächsten Tag gehen Sie sie in den Wald sammeln und holen einen vollen Korb. Wahrscheinlich werden Sie es nicht so beschreiben, dass so viele seit gestern neu gewachsen sind. In der Covid-Berichterstattung schon. Testen, testen, testen, bestellt die WHO. Mit der Zahl der Tests steigen auch die täglichen Zahlen der Neuinfektionen und die Angst.

Auch die Zahl der Covidtoten ist zweifelhaft. Seit Februar wurden Vorbereitungen mit Dokumentationen getroffen, wie in Wuhan die Menschen tot umfallen wie die Fliegen. Inzwischen hatte sich die Infektion über die ganze Welt ausgebreitet, doch nirgendwo mehr wurden wie tote Fliegen umfallende Menschen beobachtet. Offenbar handelte es sich um eine gezielte Desinformation.

Fragen stellt die WHO-Richtlinie, die Covid-19 als Todesursache in allen Fällen einer wahrscheinlichen oder bestätigten Infektion vorschreibt, es sei denn, eine andere Ursache schließt es aus. Was die WHO zu einer solchen Präferenz einer der Diagnosen geführt hat, wird in der Richtlinie nicht erläutert. Obduktionen, die die wahre Todesursache klären würden, werden nur ausnahmsweise oder gar nicht durchgeführt. Viele Todesfälle in den ersten Monaten wurden nicht durch die Krankheit selbst, sondern durch falsche Behandlung verursacht. Dazu haben beispielsweise die Gesundheitsbehörden in den USA zusätzliche Anreize geschaffen, indem sie die Zahlungen an Krankenhäuser für die Diagnose von Covid-19 erhöht haben - mit erwartbaren Ergebnissen. Die Situation in anderen Ländern wird nicht viel anders sein. Auf diese Weise können die Sterbestatistiken jedoch in beliebige Richtung weitgehend gesteuert werden. Ergänzt werden die Zahlen der Neuinfizierten und Covidtoten durch alarmierende Nachrichten und Videos aus der Lombardei sowie Bilder von Kühltransporter-Konvois mit Toten unterstrichen.

Es besteht also von Anfang an eine unübersehbare Absicht, die Gefahr so ​​weit wie möglich zu übertreiben und Angst zu schüren. Zu den drastischen Einschränkungen von Demokratie, Bürgerrechten und zu Verstößen gegen die verfassungsmäßige Ordnung gibt es keine Alternative. Zumindest solange, bis Pharmakonzerne neue Impfstoffe entwickeln und – vielleicht bis auf wenige Ausnahmenalle Menschen auf der Welt, womöglich pflichtig, mindestens dreimal und zwar jedes Jahr geimpft werden. Geimpfte bekommen einen speziellen Impfpass, ungeimpfte sollen gemieden werden.

Dass dies eine Absicht und keine Panikreaktion ist, zeigt das beispiellose Ausmaß der Zensur4. Nein, das sind keine Verschwörungstheorien oder falsche gesundheitgefährdende Informationen, sondern kritische Ansichten von Ärzten und Experten über den Sinn von Lockdowns, wissenschaftliche Standardstudien zur (Un-)Wirksamkeit von Schutzmasken, Informationen zur Behandlung mit leicht verfügbaren Medikamenten wie Hydroxychloroquine oder Ivermectin, oder allgemein wissenschaftliche Veröffentlichungen, die dem erforderlichen Narrativ widersprechen. In Kanada sind Ärzte mit abweichenden Ansichten beruflichen Bedrohungen ausgesetzt. Am besorgniserregendsten ist vielleicht das Ausmaß der Verfolgung in Deutschland, wo abweichende Meinungen nicht nur kriminalisiert und vom Verfassungsschutz überwacht werden, sondern wo selbst ein Richter verfolgt wird, der aufgrund von Gutachten an zwei Schulen die Verpflichtung der Kinder zum Tragen von Mundschutz aufgehoben hat.

Obwohl ich starke Ausdrücke vermeide, sind es Anzeichen eines totalitären Regimes. Im Gegensatz zu der faschistischen, nationalsozialistischen oder kommunistischen Totalität zeichnet er sich durch die Anonymität der Macher aus. Es kann kein bestimmter Führer, keine fortschrittlichste Partei, kein Generalsekretär oder auch nur eine Ideologie identifiziert werden, die ihren Machtanspruch begründen und Kampagnen, Zensur und Repression rechtfertigen würde. Politiker bieten sich spontan als solche an, doch es ist irreführend. Die allermeisten von ihnen verlassen sich auf dieselben Informationsquellen wie die Bürger und sind gleiche Manipulationsopfer; allenfalls kann ihnen vorgeworfen werden, dass sie die entstehende Atmosphäre für populistische Zwecke nutzen sowie das Bedürfnis nach eigener Wichtigkeit befriedigen. Und natürlich der Macht.

Nach dem Watch-Money-Prinzip bieten sich natürlich Pharmaunternehmen als Hauptverdächtige an. Obwohl ihr Anteil an der Manipulation nicht zu übersehen ist, ist das Ziel der Konzerne der maximale Profit, nicht die globale Macht. Schließlich übersteigt der Umfang der Manipulationen ihre Möglichkeiten – es wäre ihnen kaum möglich, große soziale Medien selbst zu manipulieren. Ein plausiblerer Hinweis ist der Kontext des globalen Vermögens- und Machttransfers von unten nach oben. Trotz der wirtschaftlichen Rezession aufgrund von Lockdowns stieg das Vermögen der US-Haushalte während der Pandemie um 13,5 Billionen US-Dollar, davon jedoch 10 Billionen für die reichsten 20%. Allein im Jahr 2020 verdienten zehn Milliardäre insgesamt eine halbe Billion Dollar.

Wie aus dem Nichts

Der Medienerzählung nach hat sich das chinesische Virus von dem feuchten Markt in Wuhan verbreitet, wo häufig Fledermaus- und andere Ungeziefersuppen gekocht werden. Die Herkunft von Covid von der Fledermaus ist unbestritten, doch obwohl die WHO sofort untersuchte, was für alle Tiere hier verkauft werden, konnte das notwendige Zwischenglied zum Menschen nicht gefunden werden. Als sich dann herausstellte, dass einige der Erstinfizierten mit dem Markt gar nicht in Kontakt kamen, geriet er als Infektionsquelle nach und nach in Vergessenheit. Nicht so China und Wuhan, die Präsident Trump dazu inspirierten, zehn Billionen Dollar Schadenersatz zu fordern.

Wuhan ist allerdings eine bedeutende Infektionsquelle. Zwar gibt es hier weit und breit keine Fledermäuse der richtigen Art, dafür aber das chinesische Virologielabor der höchsten Sicherheitsstufe, das 2017 mit Unterstützung Frankreichs fertig gestellt wurde und in dem Fledermaus- Coronaviren untersucht werden. Dazu weist die genetische Struktur des Coronavirus eine Reihe von Besonderheiten auf, die eher durch Labormanipulationen als durch natürlichen Ursprung erklärt werden können. Mehrere Wissenschafter entdeckten sie kurz nach der genetischen Sequenzierung des Viruses, unter anderem aus USA, China, Frankreich, Australien, sogar aus Tschechien 5. Maßgebend war eine indische Studie in der renommierten Zeitschrift bioRxiv, die jedoch umgehend zurückgezogen werden musste 6. Gleichzeitig entstanden Hypothesen über den Zusammenhang mit der Entwicklung biologischer Waffen.

Das hatte eine aggressive Zensurkampagne zur Folge. Entfesselt hat diese die Tageszeitung Washington Post am 16. Februar mit dem Artikel Tom Cotton wiederholt weiterhin die bereits widerlegten Verschwörungstheorien. Am 18. Februar organisierte Peter Daszak eine Petition von 27 Wissenschaftlern in der bedeutenden medizinischen Fachzeitschrift The Lancet: Wir stehen fest gegen Verschwörungstheorien, die behaupten, Covid sei nicht natürlichen Ursprungs. Andere haben sich in renommierten Fachzeitschriften durch Analysen angeschlossen, die eindeutig belegen, dass SARS-CoV-2 kein Laborkonstrukt ist und dass COVID-19-Epidemie einen natürlichen Ursprung hat. Die Laborursprungshypothese wurde definitiv als Verschwörungstheorie, ja sogar als eine russische Desinformationskampagne abgestempelt. Soziale Medien zensierten alle derartigen Beiträge, löschten Konten ihrer Unterstützer und verschiedene fact-checkers bewiesen ihre Falschheit. Anthony Fauci, Direktor des National Institute for Allergies and Infectious Diseases (NIAID), warnte Wissenschaftler vor ihr Verbreitung mit Karrierefolgen, und Robert R. Redfield, ehemaliger Direktor der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), erhielt Morddrohungen.

Dass die Kampagne für den natürlichen Ursprung im Fiasko endete, hat mehrere Gründe. Auch nach einem Jahr harter Forschung konnte keine natürliche Quelle gefunden werden. Für den wenig informierten Trump hingegen hatte die Herkunft aus dem Wuhan-Labor eine unwiderstehliche Anziehungskraft im antichinesischen Kampf, und in den polarisierten USA nahm die Frage schnell eine politische Dimension an. Die Hypothese des Laborursprungs wurde nicht nur von den amerikanischen konservativen Medien, sondern auch von immer mehr Wissenschaftlern und sogar Bürgerkomitees kontinuierlich unterstützt. Dazu trugen nicht zuletzt die unabhängigen Internetserver bei, die nicht im notwendigen Umfang zum Schweigen gebracht werden konnten. Die Dokumentation Plandemics vom Mai 2020 wurde sogar mit dem European Independent Film Award ausgezeichnet7.

Die Kampagne gegen Verschwörungstheorien scheiterte schließlich im Mai 2021, als die Biden-Administration zugab, dass der Laborursprung eine der Möglichkeiten sei. Der Kongress begann mit der Untersuchung des Ursprungs des Virus, und der Präsident beauftragte damit die Geheimdienste. Plötzlich entdeckten sie eine Flut unverarbeiteter Informationen, von denen sie die Staatsadministration bisher abgehalten hatte, um die Büchse der Pandora nicht zu öffnen. Renommierte Tageszeitungen drehten um 180°, die Washington Post korrigierte ihre bisherigen Diffamierungen 8, die sozialen Medien hörten auf, die Laborherkunft zu zensieren, und sogar Anthony Fauci musste solche Möglichkeit zugeben. Die wohl umfassendste Analyse der Hintergründe und beider Hypothesen findet sich bei Nicholase Wade oder Katherine Eban.

Die Befürchtungen der Besserwisser über die Büchse der Pandora waren nicht unbegründet. Obwohl die Hypothese des Laborlecks unfehlbar auf das Wuchan-Institut für Virologiei abzielt, die Coronavirus-Forschung wurde dort in enger Zusammenarbeit mit amerikanischen Forschungseinrichtungen betrieben. Die USA sind der Biowaffenkonvention nicht beigetreten und haben die Biowaffen einigen Quellen zufolge sogar gegen Nordkorea, China und Kuba eingesetzt. Tatsächlich entwickeln sie sie seit 1948 bis heute, wobei Coronaviren besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Seit 1999 liegt der Fokus auf der Erforschung des Gain-of-function, d. h. der Umerziehung tierischer Viren auf den Menschen9, und spätestens seit 2013 auf der Erforschung von Fledermaus-Coronaviren. Die Obama-Administration hatte die Forschung wegen zu hohes Risiko 2014 verboten 10. Mehr oder weniger heimlich ging sie jedoch weiter, versetzt in das liberalere China. Es wurde durch staatliche Zuschüsse finanziert, die Anthony Fauci dem Peter Daszak und seiner EcoHealth Alliance zur Verfügung stellte11 und die ebenfalls 39 Millionen Dollar vom Pentagon erhielte. Die USA sind bei dem Laborleck des Covids Komplize, sagt Stephen Bryen, der Gründer der Defence Technology Security Technology Administration des Pentagon. Die Hände sind chinesisch, aber die Stimme ist Uncle Sam (Gen 27:22), bemerkt Israel Shamir.

Dies wirft eine grundlegende Frage auf. Ende des 19. Jahrhunderts konnten die schlimmsten Unfälle, ein Schiffbruch oder ein Zugunglück, Dutzende, vielleicht Hunderte Tote verursachen. Im Jahr 1912 starben mehr als 1.500 Passagiere bei dem Untergang der Titanic, etwa 25.000 Menschen starben bei dem Chemieunfall in Bhopal im Jahr 1984, und die weltweite Zahl der Todesopfer durch den Unfall von Tschernobyl wird bis auf 60.000 geschätzt 12. Bei einem Unfall der biologischen Forschung geht die Zahl der Todesopfer in die Millionen. Wir stehen am Anfang der Gentechnik.

Anders als in der Transport-, Chemie-, Nuklear- und Forschung und -Industrie wird biologische Forschung in militärischen Labors unter höchster Geheimhaltung und außerhalb jeglicher Kontrolle durch Gesellschaft, Medien, Parlamente oder Regierungen betrieben. Im Gegenteil, wie die Ereignisse rund um Covid zeigen, können derer Hintermänner die Gesellschaft, die Medien, Parlamente und Regierungen kontrollieren. Und bedrohen uns alle. Die grundlegende Frage lautet also: Sind wir einer Horde Psychopathen ausgeliefert?

Lange Erwartungen

Doch zurück zur ersten Frage: Was hat die Panikreaktion ausgelöst, als die Zahl der Infizierten weltweit in die Zehntausende ging? Logischerweise muss eine viel tödlichere Epidemie erwartet worden sein als Ebola seit 1976, SARS 2003 oder MERS 2012. Aber auf welchen Informationen basierend?

Im April 2020 berichtete das US-Fernsehen ABC NEWS, der Militärgeheimdienst NCMI habe die Behörden bereits Ende November 2019 vor einer Infektion im Raum Wuhan gewarnt, die zu einem kataklysmatischen Ereignis werden könnte. Das Pentagon dementierte den Bericht, doch die israelische Tageszeitung The Times of Israel bestätigte umgehend, dass auch Israel und die NATO-Mitglieder Mitte November gewarnt wurden. Wovon folgert das NCMI? Aus der Analyse von Handystandorten im Wuhan-Labor?

Die Antwort ist, dass die Pandemie schon lange erwartet wurde. Ein mögliches Labor-Leck war seit Jahren Albtraum der Insider-Virologen. Anthony Fauci warnte Präsident Trump bereits im Januar 2017 vor einer unvermeidlichen Pandemie. Im Dezember 2018 organisierte die WHO eine Simulationsübung zu Anti-Pandemie-Maßnahmen, an der 40 Länder teilnahmen. Im Jahr 2019 wurden ähnliche Übungen in einzelnen US-Bundesstaaten und wahrscheinlich auch in anderen Ländern durchgeführt. Im Oktober 2019 forderte auch der zukünftige Präsident Biden Vorbereitungen für eine Pandemie. Der spannendste Anlass war die ebenfalls im Oktober 2019 vom Johns Hopkins Health Safety Center, dem World Economic Forum und der Bill and Melinda Gates Foundation 13 organisierte Übung Event 201, die 65 Millionen Todesfälle vorhersagte.

65 Millionen Toten ist meiner Meinung nach eine überzeugende Antwort auf die Frage nach den Gründen für die anfängliche Panikreaktion. Vertrauliche Information an Politiker rechtfertigt angesichts einer drohenden Katastrophe jegliche Einschränkung von Demokratie und Bürgerrechten sowie die Verfassungsverletzungen; Wer würde schon riskieren, die Empfehlungen zu missachten und für zusätzliche Millionen Tote verantwortlich zu werden?

Dies wirft jedoch andere Fragen auf. Ob es die zig Millionen von Event 201 oder die Millionen von Neil Ferguson sind, die Zahlen mussten auf Daten basieren. Eine Modellierung des Epidemieverlaufs setzt voraus, dass man mindestens zwei grundlegende Daten kennt: die Reproduktionszahl, also wie viele weitere Personen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, sowie die Fatalitätsrate, oder wie viele der Infizierten sterben werden. Woher kamen sie bei einer Krankheit, die es noch gar nicht gab? Sie sind nicht auf frühere Epidemien zurückzuführen; seit der Spanischen Grippe 1918 ist keine vom vergleichbaren Ausmaß aufgetreten, vielleicht am engsten noch der verwandte SARS mit hoher Fatalitätsrate, jedoch geringer Reproduktionszahl.

Es bieten sich drei mögliche Antworten an. Die erste ist, dass sie aus der Gain-of-Function-Forschung geschätzt wurden. Die zweite ist, dass es sich um willkürliche Hausnummern handelt, deren Zweck nicht die Entwicklung vorherzusagen, sondern Angst zu schüren ist. Die dritte ist es eine Kombination der ersten beiden. Der Leser kann sich aussuchen, welche ihm am Besten passt.

Eine andere Frage ist, warum die anfängliche Panik mehr oder weniger bis heute anhält, obwohl bald reale Daten verfügbar waren. Ich möchte mich nicht auf Fachdiskussionen einlassen, doch mit den umfangreichen Tests und der Erkennung asymptomatischer Fälle wurden die Schätzungen der Fatalitätsrate schnell auf das Niveau einer gewöhnlichen Influenza-Epidemie reduziert. Die Infektion hat inzwischen die Herdimmunität radikal erhöht und ein Großteil der Bevölkerung ist bereits geimpft. Die ersten Prognosen dienen heute als Beispiele der Pseudowissenschaft, doch trotz einer Reihe von Studien zu derer Ineffektivität und trotz hohen Kollateralschaden werden die Anfangsmaßnahmen immer noch gefordert. Geht es um Gesundheit oder um Kontrolle?

Die Hebammen

Allerdings ist die Büchse der Pandora noch nicht leer. Eine im Mai 2021 in der Zeitschrift Molecular Biology and Evolution veröffentlichte Studie stellt fest, dass der Wuchan-Covidstamm nicht der Verursacher der Epidemie ist. Sein genetischer Vorfahre kursierte bereits im Oktober 2019 in China. Zu dem gleichen Ergebnis kommt auch eine Studie der University of Kent und andere Quellen, manche geben sogar das wahrscheinliche Datum der ersten chinesischen Infektion an: den 17. Oktober 2019.

Die Studien äußern sich zu dem Labor- oder natürlichem Ursprung nicht, doch wenn der Wuchan-Stamm nicht die Ursache der Infektion ist, ist der Verdacht auf Wuchan Labor-Leck widerlegt. Covid war möglicherweise monatelang im Umlauf, bevor es im Dezember als neuer Coronavirus-Stamm identifiziert wurde, und die Krankheit könnte routinemäßig als gewöhnliche Grippe oder verschiedene Formen der Lungenentzündung diagnostiziert werden. Rückblickend schließen auf Covid auch französische Sportler, die nach der Rückkehr von den internationalen Militärsportspielen in Wuhan 15.-30. Oktober unter ähnlichen Symptomen litten.

Die verschiedenen Indizien deuten darauf hin, dass der eigentliche Ursprung der Pandemie die Wuhan-Militärspiele im Oktober 2019 waren. Damit würde nicht nur das Wuhan-Labor als Infektionsquelle wegfallen, sondern auch China als solches, da die Infektion jeder der 9.000 Sportlern aus mehr als 100 Ländern herbringen konnte. Darauf deuten auch Berichte über das Auftreten von Covid in Florida und in den gesamten USA vor dem gemeldeten Infektionsausbruch hin, in Italien bereits im September und die Universität Barcelona entdeckte seine Spuren bereits in den Abwasserproben vom März 2019.

Doch kehren wir zu den Hypothesen über den Ursprung von Covid zurück. Aus mikrobiologischer Sicht ist noch keine eindeutig bestätigt oder widerlegt. Unter den gegebenen Umständen erscheint jedoch die Hypothese einer natürlichen Herkunft völlig unwahrscheinlich. Ein natürlicher Ausbruch ist nicht im Voraus zu erwarten. Es ist zeitlich und örtlich nicht vorhersehbar wie von NCMI oder Event 201. Seine Keime können nicht im Voraus patentiert werden. Es ist nicht möglich, vorgefertigte Impfstoffe dagegen zu haben, wie Moderna oder chinesische Militärvirologen. Die Geheimdienste konnten die Infektion kaum früher verfolgen, als sie ausbricht. Und es wäre kein Grund für globale Zensur, Kampagnen und Drohungen.

Neben dem Wuhan-Labor betreiben nur wenige ausgewählte amerikanische Universitäten eine gain-of-function Forschung an den Coronaviren. Und mit ziemlicher Sicherheit auch das US Army Infectious Diseases Medical Research Institute (USAMRIID) in Fort Detrick, Maryland. Wenn das Covid einen Laborursprung hat und der ursprüngliche Stamm nicht aus dem Wuhan-Labor kommt, bleiben nur die USA als mögliches Herkunftsland.

Eine solch brisante Schlussfolgerung ist jedoch für einige chinesische Propaganda und russische Desinformation, für andere dagegen eine Bestätigung der ursprünglichen chinesischen Behauptung, dass Covid von amerikanischen Soldaten zu den Wuhan-Militärspielen im Oktober 2019 gebracht wurde. Besonders kritische Beobachter vermuten dahinter sogar eine biologische Waffe gegen China. Kein Wunder also, dass, nachdem die WHO eine Untersuchung in dem Wuhan-Labor 14 durchgeführt hatte, in den USA und China Stimmen laut werden, die dieselbe Untersuchung auch in den amerikanischen Labors fordern.

Theoretisch wäre es möglich, dass den Covid ein einziger infizierte Sportler versehentlich nach die Wuhan-Militärspiele eingeschleppt hätte. Doch die systematischen Vorbereitungen und vor allem die Frühwarnungen mit Orts- und Zeitkenntnis machen einen solchen Zufall unglaubwürdig. Eine Alternative ist der Schluss, dass der Covid in Wuhan bewusst ausgeweitet wurde. Der radikale amerikanische Analyst Ron Unz meint sogar, dass es sich um einen biologischen Angriff gegen China und den Iran gehandelt hat. Auf den Iran schließt er aus dem Ausmaß der Epidemie bereits im Februar 2020, von der insbesondere politische und geistliche Eliten betroffen waren.

Die offensive Hypothese ist nicht die überzeugendste. Einerseits müsste dem Täter klar sein, dass die Infektion nicht an Chinas Grenzen Halt macht und früher oder später die eigene Bevölkerung trifft. Andererseits müsste er bei dem ausgewogenen Entwicklungsstand von Biowaffen mit chinesischer Vergeltung rechnen. Ich persönlich tendiere eher zu einer defensiven Hypothese.

Amerikanischer Herbst

Diese basiert auf der Annahme, dass das erste Laborleck bereits im Sommer 2019 in den USA stattgefunden hat. Am 2. August wurde nach einer CDC-Inspektion das Militärlabor Fort Detrick aus Sicherheitsgründen geschlossen, und im August und September brach in den USA eine Epidemie einer unbekannten Lungenkrankheit mit typischen Covid-19-Symptomen aus. Die CDC nannte sie EVALI und führte sie auf das Rauchen von e-Zigaretten und Cannabis zurück (das sich epidemieartig verbreitete?). Sie zeichnete sich durch eine plötzliche Ausbreitung ausschließlich in den USA und ein ebenso plötzliches Verschwinden, als das chinesische Virus auftauchte.

Die verheimlichte Coronavirus-Epidemie ab dem Sommer 2019 würde auch die extrem hohen Zahlen an Neuinfizierten und Covidtoten in den USA erklären. Das NIH stellt plötzlich fest, dass Covid-19 bereits im Dezember in den USA im Umlauf war. Ein Wissenschaftlerpaar schätzt, dass sich Anfang April 2020 4,8% der Amerikaner infiziert hatten, 40-mal mehr als die bestätigten Fälle, darunter fast die Hälfte der New Yorker. Eine weitere im April 2020 in The Economist veröffentlichte Studie schätzt die Zahl der Infizierten in den USA auf 28 Millionen. Wie der Virologe Joseph Lewnard von der University of Berkeley feststellt, bei einem Virus, das erstmals im Dezember in China aufgetreten ist, ist es kaum vorstellbar, dass es die erforderliche Anzahl von Generationen durchläuft, um allein in New York neun Millionen Infektionen zu verursachen.

Gehen wir von der Hypothese des Ursprungs der Epidemie in dem Leck aus dem Militärlabor Fort Detrick im Sommer 2019 aus, bietet sich ein geschlossenes Szenario an.

Am Anfang der Kette steht die immanente Kriegerlogik, alle Mittel einzusetzen, um den Feind zu vernichten, die sich mit der Verteidigung gegen seine Fähigkeit, uns zu vernichten, überlappt. Alle moralischen, rechtlichen, vertraglichen, sicherheitstechnischen Erwägungen müssen beiseite gelegt werden, denn auch der Feind ignoriert diese und könnte die Oberhand über uns gewinnen. Natürlich gehört auch die extrem gefährliche Gentechnik zu dem Waffenarsenal.

Der Laborleck-Unfall mit der Aussicht auf eine weltweite Pandemie und eine Verantwortung der USA für zig Millionen Tote musste in der staatlichen Verwaltung und im Pentagon Panik ausgelöst haben. Die erste Reaktion war wie in allen ähnlichen Fällen: mauern, mauern und mauern. Es war jedoch klar, dass dies nur eine kurzfristige Lösung ist und dass die Verantwortung dringend auf andere übertragen werden muss.

Die Militärspiele in Wuhan boten eine ideale Gelegenheit: den Sitz eines Labors, das genau die richtige Art von Virus kultiviert, in China, dem Hauptrivalen und außerdem zum richtigen Zeitpunkt für das US-Militär zugänglich war. Bis zum Jahresende blieb nur noch die Reaktion Chinas abzuwarten und derweil fieberhaft Anti-Pandemie-Maßnahmen vorzubereiten.

Ob China die Lage erst Ende Dezember erkannt hat, ist unsicher, doch ihre Behauptung, amerikanische Truppen hätten die Krankheit in Wuhan verbreitet, schien - im Westen – als eine absurde Verschwörungstheorie, ein alberner Versuch, die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben. Der Ausbruch der Epidemie wurde der WHO von China gemeldet, ist es also klar, dass sie ihre Quelle und dass ihr Ursprung in der chinesischen Hygiene- und Ernährungskultur zu suchen ist.

Dass der Iran bei der Gelegenheit auch in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist nicht ausgeschlossen. Nun galt es jedoch, die geplanten Maßnahmen zügig umzusetzen. Passenderweise setzte die Medienberichterstattung über chinesische Maßnahmen einen Maßstab, an den sich viele andere Länder schnell angepasst haben. Die Chance, Demokratie und Bürgerrechte einzuschränken, war ein Weckruf für verschiedene einflussreiche Kreise aus Politik und Wirtschaft – je größer die Angst, desto besser.

Es sei bemerkt, dass die Schätzungen der Fatalitätsrate sowohl in China als auch in den USA zunächst nur auf Laborannahmen und Fällen basieren konnten, die eine Krankenhauseinweisung erforderten – und daher sehr hoch waren. Tests gab es noch nicht, und mit ihnen auch nicht die Erkenntnis um die Verbreitung der Infektion und dass sie in den allermeisten Fällen nur leichte oder gar keine Symptome aufweist.

Die Entwicklung, Produktion und der Masseneinsatz von Tests und später Impfstoffen sind für die Pharmaindustrie ein Jahrhundertgeschäft. Das bekräftigte nur das Interesse, die Situation so weit wie möglich zu dramatisieren und Informationen über alternative Billigmedikamente zu unterdrücken. Und natürlich auch Informationen über das deutlich geringere reale Risiko, sogar über die vergleichbare Grippeepidemie zwei Jahre zuvor. Darin waren sich alle Interessengruppen synergetisch einig, und monopolisierte soziale Medien wie Facebook, Twitter, Google, YouTube schlossen sich mit einer rigiden Zensur von Verschwörungstheorien und der fake news an.

Der kritische Punkt war jedoch die Herkunftsfrage. Wuhan war auf den ersten Blick ein ideales Ziel für die Laborleckhypothese. Bald jedoch wurde eine Propaganda- und Zensurkampagne gegen sie und für den natürlichen Ursprung gestartet. Sie war das, was meine Aufmerksamkeit erregte; das Zusammentreffen der Fledermaus-Coronavirus-Epidemie in einer von Tausenden chinesischen Städten, in der es zwar keine solche Fledermäuse, dafür aber das Labor ihrer Forschung gibt, war nicht so einfach herabzustoßen. Es musste ein guter Grund für eine so heftige Kampagne vorliegen. Ich schätze, dass ein informierter Virologe einem informierten Beamten klarmachte, dass der Wuhan-Laborursprung einer genetischen Analyse nicht standhalten wird15 und die Propaganda machte einen heftigen Rückzieher.

Im jetzigen Zustand der USA polarisierte sich die Herkunftsfrage schnell. Die Konservativen, angeführt von Trump, wollten sich die Keule gegen China nicht nehmen lassen, während die besser informierten Demokraten wussten, dass es die Büchse der Pandora öffnet und mit allen Mitteln versuchten, sie geschlossen zu halten. Der Versuch dauerte mehr als ein Jahr. Was demnächst passiert, ist schwer vorherzusehen. Der Druck, amerikanische Labore zu untersuchen, wird zunehmen und die Strausspolitik wie bei 9/11 wird wahrscheinlich nicht dauerhaft funktionieren; es ist nicht nur ein Problem der USA. Es ist jedoch möglich, dass ihn Bellingcat oder der tschechische Geheimdienst schließlich lösen werden, indem sie enthüllen, dass es sich tatsächlich um ein russisches Virus handelt, das von russischen Truppen unter Putins direktem Befehl in Wuhan verbreitet wurde.

Diese Hypothese wird jedoch durch ein grundlegendes Argument widerlegt: Amerikaner würden doch so etwas niemals tun.


Das tschehische Original: Pandořina skříňka